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TAIFUN TAIFUN • Die Unberührbaren
Roman von Dietrich von Oppeln

386 S. • € 18,90 (keine Versandkosten)
ISBN 978-3-943648-03-4
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Erschienen im LEMURIA-VERLAG
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Fragen und Anmerkungen zum Buch:
taifun@taifun-roman.de

Aus Kapitel 15

Das Verhör

In der Ecke des Raumes sah sie einen kleinen roten leuchtenden Punkt, der sich wohl gerade ein wenig bewegt hatte. Sie hatte das Gefühl, dass da etwas war, das mit ihr Kontakt aufnahm. Dann leuchtete ein weiterer roter Punkt in der anderen Ecke auf. Sie wusste jetzt, dass sie beobachtet wurde.
Aber es war wohl mehr als nur Kameras.
Sie fühlte, wie sie von irgend etwas Unsichtbaren berührt wurde, dass irgend etwas sie abtastete bis unter ihre Kleider, bis auf ihre nackte Haut. Es fühlte sich an als ob Hände aus Metall ihren Körper befühlten, kalt und systematisch. Es war, als versuchten sie, in ihren Körper einzudringen. Selten hatte sie so ein schreckliches Gefühl verspürt. Das Schrecklichste war, dass sie sich wie gelähmt fühlte. Sie konnte sich kaum bewegen. Mit Mühe schaffte sie es, ihre Arme über ihrer Brust zu verschränken und ihre Beine so eng wie möglich zusammenzupressen.
Dann wurde ihr klar: Sie saß in einem Raum, in dem Verhöre stattfanden, ein Raum, den man nicht verlassen kann, bis auch das letzte aus einem herausgequetscht worden war. Jetzt war die Eleganz des Raumes nur noch grauenvoll und sehr beängstigend.
Die Scanner erlöschten.
Ein Teil der Wand glitt zur Seite, und ein Mann trat ein. Er war mittleren Alters, mit grau meliertem Haar.
Mit schnellen Schritten und ausgestreckten Armen ging er auf Shawna zu und ergriff ihre Hände.
»Liebe, liebe Frau Thaler. Sie wissen ja gar nicht, wie sehr ich mich freue, sie hier begrüßen zu dürfen. Danke, dass sie die Zeit für mich finden. Nein, bitte bleiben Sie sitzen, und ich setze mich hierher. Hier haben wir auch noch etwas mehr Licht ... jetzt, so, jetzt kann ich Sie viel besser sehen. Ach, was für eine Freude, Sie hier zu haben. Bitte, bitte, entspannen Sie sich ... machen Sie es sich bequem ...«
»Wie geht es Thai?«
»Oh, Mr. Fung geht es unseres Wissens gut, sehr gut ... aber wie schön, dass sie auf das Thema kommen. Ja, gerade über ihn möchten wir mit Ihnen sprechen. Wo sollen wir anfangen. Ach verzeihen Sie, ich habe mich noch gar nicht vorgestellt, meine Name ist B, ja wie das Insekt, fast so.
Also .. oder darf ich Ihnen etwas anbieten? Wir haben Coke, Kaffee ... Wasser? Nein, Wasser haben wir leider nicht ... dann Cola ... ja, bitte schön.
»B« drückte auf einen Knopf, und aus irgendeinem Schrank erschien aus dem Dunkel eine Flasche und ein Glas. Dann öffnete er die Flasche und schenkte ihr ein.
Das Zischen der Kohlensäure war ein seltsam beruhigendes Geräusch, irgendwie lebendig in diesem Raum, der sich anfühlte wie eine vollklimatisierte Todeszelle.
Gierig trank Shawna die Cola. Sie war sehr durstig.
»Gut, nicht wahr ...? Es ist eine neue Art Coca-Cola, die bald auf den Markt kommt. Wir testen es gerade. Ein Getränk, bei dem wir weitgehend auf gewöhnliches Wasser verzichten können. Wir sind schon fast sicher über den Namen. Es soll Relax heißen ... wie finden Sie den Namen ...? Wie schmeckt sie Ihnen? Mein Lieblingsgetränk übrigens ...«
Die »Cola« war sehr süß, aber seltsamerweise dennoch erfrischend. Sie hatte eine merkwürdige Wirkung auf Shawna. Sie konnte aber nicht sagen, wie.
»Nun, wo wollen wir beginnen ... Darf ich Ihnen eine erste Frage stellen, Mrs. Thaler? Und die Regel gleich vorweg: Wenn Ihnen eine Frage unangenehm ist, dann brauchen Sie sie nicht zu beantworten. Aber vielleicht können Sie ja zu mir Vertrauen finden. Wir wollen ja alle nur das Beste!«
Blunt lächelte und faltete die Hände.

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